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  • Wolfgang Fobo

Die Peniswaschmaschine

„Medizinische Reinigung des Unterleibes“, stand da geschrieben. Ich stand fasziniert vor dem Schild und überlegte. Was verbirgt sich wohl dahinter? Mein Vertreter riet mir zu. Das sei eine tolle Erfahrung, er habe sie auch schon gemacht, aber er brauche sie gerade nicht wieder. Ich nahm mir ein Herz, Neugierde größer als Scheu, und trat ein.

Eine Krankenschwester – zumindest war sie so gekleidet – empfing mich und geleitete mich auf einen Stuhl. Apparate mit Schläuchen standen da, und Poster des männlichen und weiblichen Unterleibes waren aufgehängt.

Zunächst einmal solle ich ein Abführmittel nehmen, meinte sie, und drückte mir einen Becher in die Hand. Tapfer leerte ich ihn, wartete ein paar Minuten, und dann erleichterte ich mich auf dem WC.

Dann ging die Behandlung los, und ich durfte mich auf eine Liege legen. Zunächst einmal wurde mir ein Einlauf gemacht – das erste Mal überhaupt. Also, es wurde mir ein Schlauch in den Hintern geschoben, und mein Gedärm wurde dann mit lauwarmem Wasser gespült Nicht das dies ein besonders angenehmes Gefühl ist, aber es tat auch nicht weh. Im 2.Schritt wurde dann mein Inneres mit einer Tee-Essenz gereinigt, und der Apparat blubberte so ca. 10 Minuten vor sich hin.

Fertig, ich durfte ich mich umdrehen, und mein Vorderteil kam an die Reihe. Die behandschuhte Krankenschwester steckte es in eine Art Glaszylinder, unten abgedichtet, mit Zuführ- und Abführschläuchen. Dann ging die Prozedur los. Der Zylinder arbeitete wohl wechselseitig mit Über- und Unterdruck, jedenfalls blubberte es da drin im Rhythmus, und mein Teil wurde mit wechselnden Flüssigkeiten umspült. Um allen Verdächtigungen und Spekulationen vorzubeugen, bei dieser Prozedur kommt keinerlei erotisches Gefühl auf – eher ist es die Faszination des Unvorstellbaren, was man da über sich ergehen lässt. „Très bizarre“, würde der Franzose sagen.

Dann war es vorbei, ich wurde entlassen. Fragt man sich nun nach dem Effekt der Prozedur – was ist denn hinterher anders? – dann kann ich berichten, dass es sich mindestens einen Tag lang ganz anders bieseln ließ – ich kann es nicht beschreiben, angenehmer vielleicht, obwohl es auch vorher nie unangenehm war. Ein deutlicher Unterschied ist vom großen Geschäft zu berichten, das lief ein paar Tage wie geschmiert, obwohl ich da auch nie Probleme hatte. Also, aufgemerkt, es gibt offenbar deutliche qualitative Unterschiede bei der Verrichtung der kleinen und großen Geschäfte, welche mir vorher unbekannt waren.

Worauf ich noch keine Antwort habe, ist die Frage, welches Bedürfnis die Chinesen umtreibt, wenn der Markt solche Angebote bereithält. Wahrscheinlich ist es der Drang nach langem Leben.

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