Werte männliche Leser, wenn es Viagra umsonst gäbe, würdet ihr es ausprobieren?
Ich habe mir noch kein abschließendes Urteil gebildet. Zum einen, weil ich zum Zeitpunkt, als ich dies schreibe, noch nicht im Zustand bin, auf solche Hilfsmittel zurückgreifen zu müssen. Zum anderen ist es die Sorge vor Nebenwirkungen, welche noch größer ist als meine eigentlich unendliche Neugierde auf die tiefen Regungen der menschlichen Natur, da draußen in der Welt.
Indisches Viagra gibt es dort spottbillig zu haben, ohne Rezept, und ein wohlmeinender Zeitgenosse hatte mir eine Schachtel in die Hand gedrückt. Jetzt lagert das Zeugs in meiner Schublade und wittert dem Verfallsdatum entgegen. Wer auch immer meinen sollte, das sei eine Verschwendung, darf sich diskret an mich wenden.
Potenzmittel haben in Asien eine weitaus größere Bedeutung als bei uns in Deutschland. Ich Einfaltspinsel wusste lange Zeit nicht einmal, dass es so was gibt. Aber die Asiaten lassen doch wohl keine Gelegenheit aus, sich besser in Stellung zu bringen.
Wie oft wurde mir in China, als ich mal wieder beim Essen fragend auf die merkwürdigen Gerichte deutete, bedeutet, „this is good for the man“. Schlangenblut habe ich getrunken, Stierhoden gegessen, und, was eine recht eklige Sache ist, angebrütete Enteneier gezutzelt.
Gebratene Skorpione sollen’s auch richten, weiß der Teufel was mich alles schon aufmotzen sollte.
Alles „good for the man“. Muss aber gestehen, dass ich die Frauen anschließend nicht attraktiver fand, da funktioniert wohl viel über Einbildung, und weil ich eben nicht entsprechend konditioniert bin, haut der Placebo nicht so recht hin. Vermute ich zumindest.
Vor Jahr und Tag bekam ich den Auftrag, für einen kommunistischen Funktionär in China „echtes“ Viagra zu besorgen. (Aha, das wird also inzwischen dort auch kopiert...)
Mit Müh und Not schaffte ich dies über das Internet, seitdem bekomme ich immer wieder zwielichtige Angebote. Mein Rat als Betroffener: für solche Bestellungen eine eigene Internet-Adresse einrichten.