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  • Wolfgang Fobo

Chinesische Ungeduld

Was sind die Chinesen ungeduldig.

Der in Aufzügen am häufigsten gedrückte Knopf ist der „Tür Zu“ Knopf. Niemand wartet, bis die Tür von alleine zugeht, nein, diese Sekunde muss gespart werden. In Deutschland fehlt diese Funktion.

Im Restaurant sitzt man noch nicht richtig, schon ist die Bedienung da, Tee wird eingeschenkt, und man bekommt die Speisekarte in die Hand gedrückt. Bevor die Hauptspeise kommt, werden kalte Vorspeisen serviert, damit der Magen schon mal was zu tun hat. Trinkt man seinen Tee an, oder Bier, oder Wein, kaum fehlt eine kleine Menge im Glas, schon wird nachgeschenkt.

Steige ich aus dem Flieger und begebe mich zur Gepäckausgabe, finde ich oft schon mein Gepäck vor, wenn ich dort ankomme (da kann sich der Münchner Flughafen eine Scheibe abschneiden).

Das alles funktioniert natürlich nur mit einer Unmenge an Service-Personal, wir könnten oder wollten uns dies bei unseren Gehältern gar nicht leisten. Aber zugegeben, es ist ein angenehmes Gefühl, so prompt bedient zu werden. Und als ob dies nicht ausreicht, fügt „der Chinese“ bei seiner Bestellung noch gerne ein „aber schnell“ hinzu.

Diese Ungeduld überträgt sich auch auf den Straßenverkehr. Auf den Autobahnen wollen alle links fahren, auch die Langsamen, und so wird eben rechts überholt. In der Stadt können die Fußgänger nicht warten, bis deren Ampel grün zeigt, sie versuchen es einfach über die Straße. Deswegen müssen die Autos auch bei grün vorsichtig über die Kreuzung, der Verkehr läuft entsprechend langsam, damit auch der Durchfluß während der Grünphase, und dadurch wächst wieder der Stau. „Ich zuerst“ heißt die goldene Regel im Straßenverkehr. Und nicht nur dort.

Ich habe mir mal in Peking den exotischen Luxus geleistet, Skifahren zu gehen. Was ist das für ein Kampf der Skifahrer, im trichterförmigen Zugang zum Lift vorne zu sein ! Von Gelassenheit keine Spur. Und dann stehen sie oben am Berg wackelig auf den Ski und versperren den Skifahrern die Piste.

Zeit scheint in China noch mehr Geld zu sein als bei uns.

Gerne lassen die höheren Ränge die niederen Ränge auch mal warten, um deren Bedeutung zu demonstrieren – ich als Vertriebler, der berufsmäßig seine Aufwartung machen muss, hat da schon manche Kröte schlucken müssen. Wo ich doch so ein schlechter Wartender bin.

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